Thomas Lorenz (stehend) von der Stiftung zukunft.li während seines Vortrages.
Von der Tanne zur Urne
Thomas Lorenz von der Stiftung zukunft.li referierte zum Thema „Finanzierung der Alterspflege – Handlungsbedarf und Lösungsansätze“. Dies anlässlich des Plauderlunches des KC Liechtenstein vom Freitag, den 12. Januar 2018.
Die demografische Entwicklung ist eine Herausforderung hinsichtlich der Betreuung und Pflege alter Menschen. Die Grafik entwickle sich, so Thomas Lorenz, von der Tanne hin zur Urne. Diese Entwicklung gilt nicht nur für Liechtenstein, sondern auch für seine Nachbarstaaten.
Anhand informativer Grafiken und signifikanten Ausführungen erläuterte Thomas Lorenz die sich abzeichnenden Herausforderungen. Für Liechtenstein sei mit einem überproportionalen Anstieg des Bevölkerungsanteils der über 80-Jährigen zu rechnen. Von heute 3.5 Prozent auf beinahe 12 % im Jahre 2050.
Dadurch, so der Referent, werden die Kosten für die Betreuung und Pflege der Menschen in hohem Alter entsprechend ansteigen. Hierbei gehe man von einem jährlichen Kostenwachstum von 4,8% bis 2030 und dann noch von einem jährlichen Kostenwachstum von jährlich 3,6% aus. Oder in absoluten Zahlen ausgedrückt: Die Kostender Alterspflege und -betreuung von ca 50 Millionen im Jahr 2016 werden auf 152 Millionen Franken im Jahre 2050 steigen. Ein noch drastischeres Bild der Kostenzunahme zeigt, sich, wenn hier noch die Bevölkerungsentwicklung berücksichtigt wird. Dann werden die Kosten auf rund 211 Millionen Franken im Jahr 2050 steigen.
Individuelles Pflegekapital
Als eine Lösung präsentierte Thomas Lorenz den Vorschlag eines individuellen Pflegekapitals. Durch das verpflichtende Sparen ab einem bestimmten Lebensjahr bis zum Eintritt des Betreuungs- oder Pflegebedarfs entsteht ein individuelles Pflegekapital, das zunächst für die Finanzierung von Betreuungs- oder Pflegeleistungen eingesetzt wird. Erst wenn dieses aufgebraucht ist, kommen weitere Finanzierungsmechanismen zum Tragen. Der Ansatz enthält keine Solidaritäten; vielmehr stärkt er die Eigenverantwortung des Einzelnen und hinterlässt damit die Finanzierungsverantwortung, so die Ausführungen von Thomas Lorenz, nicht gänzlich den nachrückenden Generationen.
Im Anschluss an die Ausführungen entwickelte sich noch eine rege Diskussion. Die verschiedenen und zahlreichen Wortmeldungen zeigten auf, dass dieses Thema angegangen werden sollte, um kein böses Erwachen zu erleben. KC Liechtenstein-Präsident Dieter Marxer bedankte sich am Schluss noch beim Referenten mit einem kleinen Weinpräsent.
Die Grafik zeigt die demographische Entwicklung von der Tanne hin zur Urne (Form).
Aufmerksam verfolgen die Kiwaner des KC Liechtenstein den Vortrag.